Joachim Gräfe erhält Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft

Der Nanomagnetismus-Forscher wird für seine innovative Forschung der Magnetisierungsdynamik auf der Nanoskala, insbesondere der Magnonik, durch den Einsatz modernster Röntgenmikroskopie ausgezeichnet.
Stuttgart - Dr. Joachim Gräfe wird die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) verliehen. Dem 31-jährige Leiter der Forschungsgruppe "Nano-Magnonik und Magnetisierungsdynamik" am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Stuttgart (MPI-IS) wird sie am 13. Juni im Rahmen der Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft in Heidelberg verliehen. Die MPG zeichnet Gäfe für "die grundlegende und innovative Forschung auf dem Gebiet der Magnonik mit räumlich und zeitlich hochaufgelöster magnetischer Röntgenmikroskopie von nanoskaliger Magnetisierungsdynamik" aus, so die Begründung.
Gräfe ist Spezialist auf dem Gebiet des Nanomagnetismus. Den Forscher interessiert, wie Magnonen, die fundamentalen Anregungszustände in Magneten, erzeugt und gesteuert werden können. Er möchte diese Wellenphänomene verstehen und eine Basis für zukünftige technologische Anwendungen schaffen. "Moderne Nanostrukturierung erlaubt es uns, Magnonen gezielt zu erzeugen und in der Größenordnung ihrer Wellenlänge zu beeinflussen", erklärt Gräfe. "Wir können Magnonen mit höchstauflösender Röntgenmikroskopie direkt beobachten. Damit erhalten wir Zugang zu diesen Quantenphänomenen und können sie grundlegend verstehen. Darüber hinaus weisen die stromlosen Anregungen ein großes technologisches Potential auf."
Sie ist ein echtes Schwergewicht: Stolze 400 Gramm wiegt die Otto-Hahn-Medaille. Seit 1978 wird sie von der Max-Planck-Gesellschaft jedes Jahr an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für deren herausragende wissenschaftliche Leistungen verliehen. In der Regel handelt es sich dabei um die Forschung im Zusammenhang mit der Doktorarbeit des Wissenschaftlers. Die Medaille ist mit einem Anerkennungsbetrag von 7.500 Euro verbunden. Durch die Preisverleihung sollen besonders begabte Nachwuchswissenschaftler zu einer späteren Hochschul- oder Forscherkarriere motiviert werden. Seit 1978 wurden bereits über 940 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Otto-Hahn-Medaille ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird jeweils während der Hauptversammlung der Max-Planck-Gesellschaft im folgenden Jahr verliehen.
"Die Verleihung der Medaille motiviert mich, auf meinem Gebiet des Nanomagnetismus noch intensiver wissenschaftlich zu arbeiten", sagt Gräfe. "Ich hoffe sehr, die jetzigen Möglichkeiten weiter auszubauen und meine neuen Ideen zu verwirklichen."
Seit 2016 leitet Dr. Joachim Gräfe die Forschungsgruppe "Nano-Magnonik und Magnetisierungsdynamik" am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Stuttgart. Die Gruppe ist der Abteilung Moderne Magnetische Systeme von Prof. Gisela Schütz zugeordnet.
Gräfe wurde ebenfalls mit dem renommierten Ernst-Eckhard-Koch-Preis ausgezeichnet. Er studierte an der Universität Leipzig und der Cardiff University. Im Jahr 2016 promovierte er am MPI-IS, wo er seither als Gruppenleiter tätig ist.
Mehr zur Otto-Hahn-Medaille finden Sie hier: https://www.mpg.de/preise/otto-hahn-medaille