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Die neuen Trägerinnen und Träger des wichtigsten Forschungsförderpreises in Deutschland stehen fest: Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erkannte heute vier Wissenschaftlerinnen und sieben Wissenschaftlern den Leibniz-Preis 2018 zu.
Tübingen, 14. Dezember 2017. Heute hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft die elf Preisträgerinnen und Preisträger des Leibniz-Preises 2018 bekannt gegeben. Dieser bedeutendste deutsche Forschungsförderpreis geht u.a. an den Tübinger Informatiker Prof. Dr. Bernhard Schölkopf, der entscheidende Beiträge zur Theorie und zum Erfolg des „Maschinellen Lernens“ geleistet hat. Mit der gleichen Begründung hat die Association for Computing Machinery (ACM), weltgrößter Verband von Informatikern mit Sitz in New York City, Bernhard Schölkopf zu Beginn dieser Woche zu einem der 54 diesjährigen ACM Fellows gekürt.
Bernhard Schölkopf entwickelt mit seinem Forscherteam neue Lernverfahren, die Strukturen und Gesetzmäßigkeiten in beobachteten Daten erkennen können. Mit den Mitgliedern seiner Forschungsabteilung „Empirische Inferenz“ erforscht er Algorithmen, mit denen sich Computer so programmieren lassen, dass sie flexibel auf neue Situationen reagieren können. Darüber hinaus hat er ein weithin anerkanntes Methodenspektrum etabliert, dessen Anwendungen künftig noch viele spannende Aspekte in der Forschung vorantreiben werden.
Die Methoden sind weltweit führend und kommen nicht nur in Firmen der Informationstechnologie zum Einsatz, sondern spielen auch eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung wissenschaftlicher Beobachtungsdaten, insbesondere bei hochdimensionalen Daten und großen Datenmengen. Forschungsfelder in der Medizin, der Biologie und den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften haben von diesen Entwicklungen bereits stark profitiert.
Zur Person: Bernhard Schölkopf, Jahrgang 1968, studierte in Tübingen und London Physik, Mathematik und Philosophie und wurde 1997 an der TU Berlin in Informatik promoviert. Von 2001 bis 2011 war er Direktor und Wissenschaftliches Mitglied am Tübinger Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik. Als einer der Gründungsdirektoren ist Schölkopf seit 2011 Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen. Schölkopf erhielt zahlreiche herausragende Preise, darunter 2011 den Max-Planck-Forschungspreis, 2012 den Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie, 2014 folgte der Milner Award der Royal Society in Großbritannien und 2016 wurde er in die Leopoldina berufen.