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Der Leiter der Forschungsgruppe "Wasserstoffspeicherung" am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Stuttgart führt zusammen mit Ned T. Stetson eine der wichtigsten Konferenzen im Fachbereich Material-Wasserstoff-Wechselwirkung an. Kernthema der Konferenz werden neue Wasserstoffspeichermaterialien vom mikroskopischen Verständnis bis zur Anwendung sein.
Castelldefels, Spanien – Dr. Michael Hirscher, Leiter der Forschungsgruppe „Wasserstoffspeicherung" am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme (MPI-IS) in Stuttgart, leitet zusammen mit Ned T. Stetson, einem der führenden Wissenschaftler des US-Energieministeriums, die 2019 Gordon Research Conference (GRC) Hydrogen-Metal Systems. Sie findet Ende Juni, Anfang Juli in Castelldefels in Spanien statt. Themenschwerpunkte dieses Jahr werden Speicherung von Wasserstoff in organischen Flüssigkeiten sowie die Wechselwirkung von Wasserstoff mit verschiedenen Materialien sein.
Chair einer Konferenz zu sein ist eine große Ehre, nur renommierte Wissenschaftler werden für diese Aufgabe gewählt. Chairs bestimmen wesentlich die wissenschaftliche Stoßrichtung einer Konferenz. „Für mich ist es auch eine Anerkennung meiner Arbeit, erst als Vice Chair und nun als Chair gewählt worden zu sein,“ sagt Hirscher, der zusätzlich zu seiner Tätigkeit am MPI-IS seit 2013 bis Ende 2018 Operating Agent der Task 32 mit dem Titel "Hydrogen-based Energy Storage" im Hydrogen Implementing Agreement der Internationalen Energieagentur (IEA) war.
Energieträger Wasserstoff besser transportierbar machen
Beim Übergang von einer Energiewirtschaft mit Kernenergie und fossilen Brennstoffen, wie wir sie heute kennen, auf regenerative Energien ist die Energiespeicherung das größte zu lösende Problem. Regenerative Energien wie Windkraft und Solar unterliegen starken tages- und jahreszeitlichen Schwankungen. Energie kann in Form von Wasserstoff gespeichert werden. Mit heutiger Technologie wird Wasserstoff als Gas unter hohem Druck gespeichert und transportiert. Eine neue Möglichkeit, um große Mengen Wasserstoff sicher zu transportieren, sind Liquid Organic Hydrogen Carriers, flüssige organische Wasserstoffspeicher, in denen man Wasserstoff dichter speichern kann als im Hochdrucktank. Außerdem kann man eine Flüssigkeit besser transportieren als ein Gas. Der Wasserstoff, gebunden in einer Flüssigkeit, könnte z.B. auf Schiffen von einem sonnenreichen Land in ein anderes gefahren werden. Am Verbrauchsort dann wird der Wasserstoff abgespalten und kann genutzt werden.
Auf der 2019 GRC Hydrogen-Metal Systems stehen Wasserstoffspeichermaterialien im Mittelpunkt. Viele hochrangige international renommierte Wissenschaftler*innen im Bereich der Erforschung von Wasserstoff treten bei der Konferenz als Sprecher*innen auf, darunter Serena DeBeer, Direktorin der Abteilung für Anorganische Spektroskopie am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion in Mülheim an der Ruhr, Katharina Brinkert vom California Institute of Technology oder Peter Wasserscheid von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der an Liquid Organic Hydrogen Carriers forscht und für seine Arbeiten letztes Jahr für den Zukunftspreis der Bundesrepublik Deutschland nominiert war.
Seit 1981 gibt es die Konferenz "Hydrogen-Metal Systems". Alle Teilnehmer sind zudem eingeladen, Poster über neue und unveröffentlichte Ergebnisse zu präsentieren, um die Diskussionen in den Abendsitzungen anzuregen. Acht der besten Poster werden ausgewählt, die jeweiligen Forscher halten einen kurzen Vortrag über ihre Forschung.
Mehr Infos zu der Konferenz finden Sie hier:
https://www.grc.org/hydrogen-metal-systems-conference/2019/
Über uns
Dr. Michael Hirscher leitet die Forschungsgruppe "Wasserstoffspeicherung" am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Stuttgart. Er studierte Physik an der Universität Stuttgart und an der Oregon State University in Corvallis, USA. 1984 begann er seine Promotion bei Professor Helmut Kronmüller, Direktor am damaligen Max-Planck-Institut für Metallforschung, aus dem 2011 das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme hervorging. 1988 wurde Hirscher für seine Arbeiten mit der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet. Seit 2013 ist er Operating Agent der Task 32 mit dem Titel "Hydrogen-based Energy Storage" im Hydrogen Implementing Agreement der Internationalen Energieagentur (IEA). Während des Internationalen Symposiums für Wasserstoff & Energie in der Schweiz erhielt er den "Hydrogen & Energy Award 2015". Hirscher war stellvertretender Vorsitzender der Gordon Research Conference on Hydrogen-Metal Systems im Jahr 2017 und wird in diesem Jahr deren Vorsitzender sein. Er ist außerdem Operating Agent der neuen IEA Hydrogen Task 40 mit dem Titel "Energy storage and conversion based on hydrogen".
Mehr Infos dazu finden Sie hier: http://ieahydrogen.org/Activities/Task-40.aspx