Back
Tübingen / Heidelberg, 9. Oktober 2014. Wissenschaft in klaren Worten: Dr. Sebastian Trimpe, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung „Autonome Motorik“ (Stefan Schaal) am Tübinger MPI für Intelligente Systeme, hat mit einem kurzen Text verständlich dargestellt, woran er während seiner Doktorarbeit an der ETH Zürich geforscht hat. Als Gewinner im Fachbereich Informatik ist er als einer von sechs Preisträgern am Donnerstag, 9.10.2014, in Heidelberg mit dem KlarText! Preis der Klaus Tschira Stiftung ausgezeichnet worden.
Trimpes Doktorarbeit befasst sich mit dem Kommunikationsverhalten von vernetzten Systemen. In den von ihm entwickelten Methoden entscheidet der Inhalt der Daten. Jede Einheit sendet automatisch nur dann Informationen, wenn diese für die anderen Einheiten neu, nicht vorhersagbar und vor allem relevant sind.
Als Forschungsobjekt diente ihm eine zwei Meter hohe Aluminiumkonstruktion in der Form eines Würfels. Dieser Würfel wird durch koordinierte Bewegungen von sechs Armen balancierend auf einer Spitze gehalten. Letztendlich beschränkt sich die Kommunikation der Arme untereinander auf die wesentlichen Informationen zu geeigneten Zeitpunkten. Somit erzeugt die sogenannte „ereignisbasierte Kommunikation“ einen reibungslosen, effizienten Austausch und vermeidet lästige oder hemmende Datenstau-Situationen. Auf dem Würfel konnte so die für das Balancieren notwendige Datenmenge deutlich reduziert werden.
Weil die Methoden auf mathematischen Modellen und damit einer abstrakten Beschreibung der zugrundeliegenden Systeme basieren, lassen sie sich leicht auf andere technische Systeme übertragen. Deshalb mag diese Forschung dazu beitragen, dass sich Roboter, Autos oder andere intelligente Maschinen in Zukunft ihren Artgenossen mitteilen – aber nur dann, wenn sie wirklich etwas zu sagen haben.