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Der Vorstand des Stiftungsrats hat insgesamt neun junge Forscherinnen und Forscher aus Wissenschaft und Wirtschaft zur Auszeichnung und Aufnahme in das Netzwerk hervorragender Jungwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ausgewählt. Übergeben wurden die Auszeichnungen am 13. Dezember 2019, dem 103. Geburtstag von Werner von Siemens, in München.
München – Die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring hat Andreas Dörr in ihr Netzwerk hervorragender Jungwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler gewählt. Dörr wird für seine Forschungsaktivitäten im Bereich selbstständig lernender Systeme (sog. Reinforcement Learning) gewürdigt. Dabei forscht er an neuartigen Methoden, die ein schnelles Lernen auf realen Systemen ermöglichen, auch wenn die Menge der verfügbaren Daten begrenzt ist. Die Forschungsergebnisse von Andreas Dörr erweitern unser Wissen darüber, wie man automatisch und robust lernt, komplexe und schwer modellierbare Systeme zu steuern – wie beispielsweise das autonome Fahren in hochdynamischen Situationen.
Image credit: Stefanie Winkler
Die Ideen, Algorithmen und Systeme, die aus seiner Arbeit hervorgegangen sind, haben zu verschiedenen und Patenten geführt. In Zusammenarbeit mit Forscherinnen und Forschern des Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme (MPI-IS) und des Labors für Maschinelles Lernen und Robotik der Universität Stuttgart wurden seine Forschungsergebnisse auf den führenden internationalen Konferenzen für Robotik und Maschinelles Lernen veröffentlicht.
Von 2016 bis 2019 promovierte Dörr in einem gemeinsamen Projekt zwischen Bosch Center for Artificial Intelligence (BCAI) in Renningen, MPI-IS und der Universität Stuttgart. Am MPI-IS ist er Mitglied der Cyber Valley Forschungsgruppe „Intelligent Control Systems“, die von Dr. Sebastian Trimpe geleitet wird. „Ich kenne Andreas seit 2015, als er seine Masterarbeit in meiner Gruppe am MPI-IS schrieb“, sagt Trimpe. „Anschließend begann Andreas seine Doktorarbeit mit dem Fokus auf Reinforcement Learning am BCAI in Zusammenarbeit mit meiner Gruppe am MPI-IS und mit Marc Toussaint an der Universität Stuttgart. In seiner Doktorarbeit entwickelte Andreas neue Methoden des Reinforcement Learning, die er auf den hochrangigen Konferenzen des Fachgebiets veröffentlichte, und er wandte seine Algorithmen auch auf reale Systeme an, wie z.B. auf dem Roboter Apollo am MPI-IS oder auf autonom fahrende Rennwagen von Bosch. Die Kombination aus methodischer Grundlagenforschung und deren Anwendung auf reale technische Systeme ist wirklich bemerkenswert.“
Die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring zeichnet seit 1977 alle zwei Jahre junge Forscherinnen und Forscher der Technik- und Naturwissenschaften aus und schafft ihnen in einem wachsenden Netzwerk Räume für interdisziplinäre Vernetzung und Auseinandersetzungen mit den Rahmenbedingungen unserer Forschungslandschaft. Alle Jungwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler haben herausragende Leistungen in technischer Forschung und Entwicklung erbracht und sind in der Regel nicht älter als 35 Jahre. 132 talentierte Forscherinnen und Forscher wurden bisher für ihre aussichtsreichen Forschungsarbeiten ausgezeichnet.
The nine prize winners together with Prof. Dr. Joachim Ullrich, Chairman of the Foundation Board. Image credit: Stefanie Winkler
Image credit: C. Gerlach